nivaldo-allves-info - NIVALDO ALLVES - INTERVIEW

Interview mit Nivaldo am 15.06.2006 im Bauernbräu:

 

Mit welchen Musical hast du angefangen?

 

Space Dream in Berlin, das war 1997, da war ich gerade 1 1/2 Jahre in Deutschland, da habe ich vorher noch für ein Staatstheater getanzt und ich wollte schon immer noch etwas anderes machen, eben ein bißchen singen und ein bißchen spielen. Dann habe ich eben herausgefunden, dass eben in Berlin ein neues Musical herauskommt und die eventuell noch

einen Tänzer, einen Solotänzer benötigen. Ich habe mich dann beworben und bin auch genommen worden.

 

Hast du eigentlich auch eine Musicalausbildung gemacht?

 

Als ich bei Space Dream angefangen habe, habe ich auch gleichzeitig Gesangsunterricht genommen und seither mache ich es immer noch. Ich kann sagen, dass ich meine Gesangsausbildung privat gemacht habe. Eben bei verschiedenen Lehrern.

Ich finde das auch sehr gut, weil jeder eine andere Technik hat und man kann immer wieder etwas neues lernen, wo man woanderst ist und ich bin nicht der Mensch, der sagt das ich nur das machen kann und auch nur die Stimme habe. Ich setze mir keine Grenzen.

 

Wie ist es dann bei dir weitergegangen?

 

Danach bin ich dann zu Starlight Express, bei Space Dream war ich 1 1/2 Jahre, danach gleich zu Starlight Express. Ich habe damals klassischen Gesangsunterricht genommen und mein Traum war das Phantom zu spielen oder auch die Rolle des Raoul. Ich habe mich dann vorbereitet, bin zur Phantom Audition gegangen, aber das war dann eine Katastrophe, die ist

überhaupt nicht gut gelaufen, aber irgendwie habe die dann gedacht, dass ich zu Starlight passen würde. Dann haben sie mich gleich direkt zu Starlight geschickt, habe dort vorgesungen, vorgetanzt und habe den Job auch bekommen. Ich wusste auch damals nicht was SWING bedeutet, ich hatte echt keine Ahnung, weil ich von der Ballett Company gekommen bin und ich war nur glücklich, als mir gesagt wurde, dass sie mir einen Job anbieten. Und ich musste ja auch damals noch wegen meiner Aufenthaltsgenehmigung einen Job haben und ich habe auch damals nicht ganz verstanden was ich machen soll. Und als ich

dann den Vertrag bekommen habe, habe ich einen Schock bekommen, weil ich damals 4 Hauptrollen spielen und noch dazu 8 Nebenrollen. Ich kannte das eben nicht. Aber es war zwar ein Riesenschock, aber es war eine Tolle Erfahrung, aber auch sehr, sehr hart und auch weil meine Stimme noch nicht soweit war, da ich auch hohe Sachen singen musste wie z.B. Rusty, Elektra und Papa, aber es war auch wirklich toll, aber ich hab es geschafft. Es war eine sehr schöne Zeit, aber auch eine sehr harte Zeit, aber ich werde sie nie vergessen.

 

Die Kostüme sind ja auch sehr schwer in Starlight!

 

Ja, meine Kostüme wogen so 20 bis 21 kg. Man musste auch viele Rennen mitmachen und auch viel singen, Tanzen und die Beine hochbekommen und auch die Rollschuhe wogen so um die 4 kg. Am Anfang war ich fix und fertig. Aber der Körper gewöhnt sich dran nach einer Weile. Am Anfang dachte ich wow, ich werde sterben.

 

Danach kam dann Taballuga und Lilly, das Stück habe ich 2 Jahre gespielt. Bei Taballuga war ich Dance Captain, Cover Solo Actus, der Böse, Solotänzer und Cover Taballuga. Das war dann auch eine colle Zeit. Einmal gab es so eine Gala, eine Benefizgala Helping Hands und Bernie Blanks sollte eigentlich auftreten mit unserer Lilly, aber hat total drauf vergessen

und plötzlich stand ich in meiner Gaderrobe und die kamen gleich zu mir, du musst für Bernie einspringen und ich hatte gerade die Audition für Taballuga gemacht. Ich kannte zwar schon den Song, aber nicht alles, es war wirklich ins kalte Wasser springen . Aber ich habe es dann gemacht und es war echt cool und dies lief dann auch im Fernsehen. Das war auch eine echt coole Erfahrung und ich habe damals geschwitzt.

 

So danach kam Popstars. Casting in Köln. Da bin ich dann weitergekommen und weitergekommen.  Ich habe das auch nicht erwartet und bis auf Ibiza, die letzten 13 von 12.000 Leuten. Und ich als ich dann ausgeschieden bin, habe ich mir damals gesagt, dass ich eigentlich gar nicht weiter kommen wollte, weil ich dachte na ich habe eine Chance und wenn es klappt wäre es toll. Zum Glück hat es dann auch nicht geklappt, weil wenn ich im nachhinein sehe, was draus geworden ist, ist es besser so. Sie haben mir auch gesagt, dass ich zu Gut wäre, ich könnte eigentlich eine Solokarriere machen. Ich war fix und fertig, meine Welt war damals zusammengebrochen, ich war wirklich echt trauig. Weil ich einfach geglaubt habe, ich habe gelernt wenn man Talent hat, sollte man hart daranarbeiten, das etwas daraus wird. Leider, aber in der Musikindustrie oder Fernsehen ist echt schwer weiterzukommen, weil sie im vorhinein schon wissen, was sie wollen, ist aber alles ein

abgekartetes Spiel. Egal was die sagen, egal was sie nehmen, sie wissen es ganz genau.

 

Aber dann habe ich weitergemacht und habe dann angefangen selbstständig zu arbeiten als Tänzer, bin dann zu den No Angels gekommen, mit denen habe ich 1 1/2 Jahre gearbeitet, bin mit ihnen auf Tour gegangen und habe Videos gemacht. Es gibt ein Video, Lets go to bed, da bin ich auch drauf. Aber dann hatte ich Probleme mit einem Tänzer, wir hatten uns nicht ganz

verstanden. Ich bin nun mal ein ehrlicher Mensch. Es gibt in diesem Geschäft nicht einen Menschen, die wirklich sagen was sie denken.

 

Man braucht so etwas wie ehrliche Leute. Ich finde das auch, aber keiner tut das. Und wenn das einer tut, dann ist der sofort der Böse, der Schwierige, Du weisst was ich meine.

 

Meine Antwort darauf: Ja ist mir klar.

 

Aber ich bleib mir treu. Mir ist das egal.

 

Danach bekam ich dann AIDA Cover Mereb und Ensembletänzer. Das habe ich dann auch eine Weile gespielt. Und dann hatte ich einen Knieunfall und ich musste bei AIDA aufhören. Wurde dann dreimal am Knie operiert, musste dann ein Jahr Pause machen, Physiotherapie usw. Das war eine sehr harte Zeit. Aber ich habe nicht daran gedacht, nicht mehr tanzen zu

können, denn ich habe einen sehr starken Willen. Wenn man nicht aufgibt, und es tut auch ein bißchen weh und der Preis ist auch sehr hoch. Aber ich habe es geschafft und jetzt bin ich hier.

 

Und wie gefällt es dir hier überhaupt in Wien?

 

Mir hat Wien total gut gefallen. Wien ist eine sehr schöne Stadt. Ich werde Sie auf jeden Fall sehr vermissen. Ich glaube sogar, dass ich im frühren Leben hier schon gelebt habe.. Ich fühle mich echt wohl hier und manche Sachen kommen mir total bekannt vor.

 

Das Theater ist wunderschön und es war mir eine Ehre hier zu arbeiten. Alle sagen, dass ist wichtig in Wien zu spielen, im Raimundtheater. Ich bin nicht nur hierher gekommen um zu arbeiten, ich bin auch hierher gekommen, auch wegen Rehda, er hat früher in Sao Paola sehr viel gemacht und viel gearbeitet und ich kenn auch viele Leute die mit ihm zusammen

gearbeitet haben. Und ich wusste das er super gut war, toller Choreograph und ich wollte unbedingt mit ihm zusammenarbeiten. Und dann habe ich Mercutio und Benvolio hier bekommen. Ich habe vorgesungen und er hat mir sofort zugesagt und ich war total erstaunt, weil normalerweise geht das nicht so schnell.

 

Hast du für etwas bestimmtes vorgesungen?

 

Ich habe mich eigentlich nur als Sänger präsentiert, weil ich das Stück nicht kannte. Ich habe zwar etwas die franz. Version gesehen, aber nicht die ganze.

 

Ich wusste dann auch nicht was für ein Typ der Mercutio ist und auch Benvolio.

 

Er hat mir eben sofort zugesagt und das fand ich echt gut, weil normalerweise unglaublich lange warten, bis die zurück rufen und so weiter. Das war dann eine Bestätigung für mich, die ich in diesem Moment gebraucht habe. und da habe ich  mich dann entschieden nach Wien zu kommen. Es war eine echt schöne Zeit und das will ich nicht missen.

 

Ich werde wieder kommen, sicher irgendwann.

 

Wie lange wohnst du jetzt schon in Deutschland?

 

11 Jahre.

 

Ich habe vor 2 Jahren meinen deutschen Pass bekommen und habe jetzt beide Staatsbürgerschaften, Brasilien und  Deutschland.

 

Hast du ein Lieblingsmusical?

 

Schwer zu sagen, nicht wirklich.

 

Hast du schon andere Musicals gesehen außer wo du schon gespielt hast?

 

Ja ich habe schon ein paar gesehen. Ich war in London, da habe ich Fosse gesehen, Whistle down the wind, The Lion King, Saturday Night Fever, meist auch nicht so bekannte Stücke wie Rokcky Horror show, West Side Story, Phantom of the Opera habe ich dann auch gesehen.

 

Ich habe kein Lieblingsmusical, aber in jedem Stück ein Lied, daSs mir gefällt und das ich dann auch sagen kann, das gefällt mir.

 

Wie sehen deine weiteren Pläne aus?

 

Ich mache weiter mit Musicals. Habe jetzt ein Finalcallback in das Schöne und das Biest in Oberhausen. Wenn das klappen würde, würde ich es sehr gerne machen, weil das auch mein Nähe wäre. Habe dann auch eine Audition am 10.7.06 für Daddy Cool, für ein neues Stück, dass nach Düsseldorf kommt. Dieses Stück läuft momentan im Westend in London und kommt Ende des Jahres nach Düsseldorf.

 

Musik: Ich arbeite weiter mit meinem Produzenten aus Berlin. Jetzt habe ich auch einen neuen Produzenten Kennengelernt aus Salzburg. Er hat mir auch schon ein paar neue Songs geschickt. Wir werden versuchen in der nächsten Zeit aufzunehmen.

 

Die 3 Songs im Internet wurden sehr gut aufgenommen..

 

Danke, das ist schön. Die sind aber nichts besonderes. Das ist ganz normale, kommerzielle Musik. Das ist das was unser Markt heute verlangt. Die Lieder sind aber sehr sehr gut gemacht.

 

Ich habe auch zu Hause ein kleines Studio und ich nehme eigentlich die ganze Woche bei mir zu Hause auf und schicke es dann per Email nach Berlin und die mixen dann alles fertig. Das ist einfach praktischer und ich muss nicht immer hin und her reisen.

 

Und weiter?

 

Vielleicht unterrichte ich weiter. Ich habe sehr viel Spass mit Kinder zu arbeiten. Letztes Jahr habe ich als Regie und Choreograph für ein Stück von einem Freund von mir gearbeitet. Das war sehr sehr gut, wir haben das eine Woche lang geprobt und 3 Aufführungen gehabt in der Nähe von Mainz. Das ist sehr gut angekommen. Da hatte ich auch ganz, ganz viel Spass hinter dem ganzen zu arbeiten. Das mache ich echt gerne, ich habe das schon in Brasilien gemacht. Obwohl ich gerne selber auf der Bühne stehe.

 

Vielleicht werde ich auch etwas Fotographieren lernen und auch Webdisgner, zeichnen, weil das mache ich auch sehr gerne. Mal sehen, was sich so ergeben wird. Es gibt viele Möglichkeiten, aber ich bin für alles offen.

 

Was bedeuten Fans für Dich?

 

Die sind sehr sehr wichtig, weil wir machen ja das für Euch und jeder Künstler, jeder Mensch braucht Bestätigungen, um zu wissen, dass er an jeden Tag und in den Momenten gut ist und geleistet hat. Also ich finde Fans sehr, sehr wichtig. Weil Ihre Meinungen sind mir sehr wichtig, weil dadurch kann man sich auch verbessern oder kann man es lassen. Ohne Fans

geht gar nichts.

 

Noch ein kleiner Gruss an Deine Homepagebesucher: (zum Zeitpunkt des Interviews hatten wir über 1500 Zugriffe)

 

Es freut mich echt. Ich hätte das nie gedacht, weil ich bin ja kein Star und es ist ja noch ein langer weg und wenn ich es schaffe, deswegen freut es mich echt das sie unsere Website besuchen und dass sie es auch weiter tun. Ich werde auch versuchen, immer die Neuigkeiten dir weiterzugeben und was ich gerade so neues mache und Fotos, was ich halt so

fotographiert habe für die Page.

 

Es macht mich auch sehr, sehr glücklich zu wissen das irgendjemand da draussen sich für mich interessiert.

 

 

Danke Nivaldo, dass ich das Interview mit dir führen durfte. Und wie schon angekündigt, die Homepage wird auf jeden Fall in Deinem Sinne weitergeführt. Ich freue mich schon, dich irgendwo wieder auf der Bühne sehen zu dürfen.

 

 

 

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